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Ein Praktikum beim L’Officiel Magazin in Paris war Isabella Broden, wenn auch eher unverhofft, die Eintrittskarte in eine schillernde Welt, deren Vorteile sie schnell erkannte: Interessante Menschen, aufregende Partys und regelmäßige Sample Sales gehörten zu ihrem Alltag. Aber in zehn Jahren in der Industrie und Haltestellen bei Vogue, Harper’s Bazaar und mehreren Fashion Labels wurde ihr auch die Verschwendung bewusst, die in der Branche immer noch als normal gilt. Brandneue Kleidung verbrennen lassen, nur weil sie nicht verkauft wird? Das konnte Isabella nicht mit ihren Werten vereinbaren.

Isabella Broden, die Gründerin von Oramai London

„Ich begann, einige Nachforschungen anzustellen und erfuhr, dass die Mode nach der Ölindustrie der zweitgrößte Umweltverschmutzer der Welt ist. Eine persönliche Reise fand statt; ich analysierte meinen Alltag und stellte fest, wie unnachhaltig ich lebte - und stellte meine alltäglichen Entscheidungen in Frage,“ sagt Isabella in einem Interview.

Als sie zu einer Hochzeit eingeladen wurde, wollte sie ihr Kleid deshalb selbstherstellen. So entdeckte sie Leinen für sich, eins der umweltfreundlichsten Materialien mit wenig Wasserverbrauch und Pestizideinsatz, dass sie von Bio-Bauern aus Belgien bekam. Dieses Design-Projekt entwickelte sich zur Vision vom eigenen Modelabel. 2018 gründete Isabellea Oramai London.

Oramai ist italienisch für „jetzt schon“ und steht für die Überzeugung der Marke, dass die Modeindustrie „jetzt schon" höchste Qualität und handwerkliche Fähigkeiten bieten sollte, die auf umweltbewusste und nachhaltige Weise hergestellt werden. Ganz nach dieser Philosophie bezieht das Label das GOTS-zertifizierte Leinen für die Produktion immer noch aus der traditionellen Flachsregion in Belgien, wo der Rohstoff umweltfreundlich angebaut, geerntet und gewebt wird. Alle Teile der Pflanze werden dort verarbeitet, so dass kein Abfall entsteht. Die Fabrik, in der es hergestellt wird, ist mit Sonnenkollektoren ausgestattet und produziert Co2-neutral.

In den Londoner Werkstätten von Oramai London

Das fertige Leinen wird in den Norden Londons geschickt, wo Isabellas Entwürfe von einem kleinen Team in Handarbeit realisiert werden. Die Inspirationen dafür stammen oft von Reisen, die Kollektionen sind nach Städten benannt. Und tatsächlich machen viele der Teile Lust auf Urlaub: Trägerlose Volant-Tops, verspielte Blusen mit Carmen-Ausschnitten oder leichte Sommerkleider. Aber auch businesstaugliche Looks wie Blusenkleider und Hosenanzüge bietet Oramai London an. So zeitlos und elegant haben wir Leinen noch nie gesehen!

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