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Dazu inspiriert hat sie ein Familienurlaub mit Mann und Kindern in Marokko vor fünf Jahren. Was ihr an ihrer Arbeit am meisten Spaß macht und was sozialverträgliches Reisen für sie ausmacht, erzählt sie im Interview mit THEWEARNESS.
KANNST DU DICH KURZ VORSTELLEN? Ich heiße Franziska Diallo, bin 42 Jahre alt, verheiratet, Mutter zweier Kinder und lebe mit meiner Familie in Berlin-Mitte. Ich habe internationale BWL studiert und danach zunächst bei eBay im Produktmanagement gearbeitet, bevor ich 2016 mit meiner Geschäftspartnerin Judith Hehl die Reiseplattform GOOD Travel gründete.
WELCHE VISION STECKT HINTER GOOD TRAVEL? Judith und ich sind beide leidenschaftliche Reisende, die stets auf der Suche nach besonderen, innovativen und inspirierenden Orten sind – Orten, die sowohl umwelt- als auch sozialverträglich sind. Mit GOOD Travel wollen wir auch anderen reiseaffinen Menschen ermöglichen, ihre Urlaubsziele bewusst und sorgsam auszuwählen. Momentan konzentrieren wir uns dabei auf Europa und stellen Unterkünfte in verschiedenen Ländern vor, die für uns diesem Anspruch genügen und die alle „das gewisse Etwas“ haben – von Boutique-Hotels über B&Bs bis hin zu Ferienhäusern und - Wohnungen oder Glamping-Unterkünften.
NACH WELCHEN KRITERIEN BESTIMMT IHR „DAS GEWISSE ETWAS“ EINER UNTERKUNFT? Wir haben bestimmte Nachhaltigkeits-Kriterien und dafür spezielle Icons entwickelt, mit denen wir die Häuser auszeichnen.
Das sind allesamt Kriterien, mit denen die Unterkünfte einen wichtigen Beitrag für die Umwelt und die Menschen in ihrer jeweiligen Region leisten und gleichzeitig für die Gäste den Urlaub zu einem authentischen Erlebnis machen.
WAS MOTIVIERT DICH AN DEINER ARBEIT? Das ist nicht zuletzt das positive Feedback unserer User und der Gastgeber. Die reisewilligen Kunden freuen sich, wenn wir ihnen Unterkünfte zeigen, in denen sie genau das finden, was sie suchen und die Gastgeber freuen sich, wenn wir ihnen Kunden vermitteln, die wertschätzen, was ihnen geboten wird. Schließlich haben vor allem die inhabergeführten Tourismus-Projekte ja auch viel mit Herzblut und Liebe zu tun und da verdienen die Betreiber eine wertebewusste Klientel, dass ihr Engagement schätzt.
SEIT WANN BESCHÄFTIGST DU DICH MIT DEM THEMA NACHHALTIGKEIT? Mein Mann David und ich versuchen schon viele Jahre lang, in unserem Alltag achtsam und nachhaltig zu leben. Wir haben kein Auto, wir kaufen bio und regional ein, wir verreisen, wenn möglich mit der Bahn und wir unterstützen die Projekte von atmosfair als Kompensation für den CO2-Ausstoß, wenn wir doch einmal fliegen. Aber seit wir Kinder haben, hat sich mein Anspruch, bewusst mit unseren Ressourcen umzugehen, noch einmal verstärkt. Vor allem auch in Bezug aufs Reisen.
GAB ES DAFÜR EINEN BESONDEREN SCHLÜSSELMOMENT? Ja, den gab es tatsächlich. Vor fünf Jahren war ich mit meiner Familie in Marokko. Dort wohnten wir in einem kleinen familiengeführten Boutique-Hotel, dessen Besitzer mich nachhaltig beeindruckt hat. Er gab den Menschen, die bei ihm beschäftigt waren, mit einer Festanstellung finanzielle Sicherheit, was in Marokko nicht selbstverständlich ist, und unterstützte diverse soziale Projekte in seinem Ort. Außerdem war dort einfach alles wahnsinnig schön und liebevoll gestaltet. Auch das Essen, das weitgehend aus den Zutaten der eigenen kleinen Obst- und Gemüseplantage zubereitet wurde. Als ich das alles gesehen habe, dachte ich: Wie findet man eigentlich noch mehr dieser besonderen Hotels? Und die Idee für GOOD Travel war geboren.
KANNST DU UNS ZUM SCHLUSS NOCH EINEN NACHHALTIGEN HOTSPOT IN DEINER HEIMAT BERLIN NENNEN? Sehr lecker vegan essen kann man im restaurant FREA. Hier wird nach dem Motto „full taste, zero waste“ gekocht. Es gibt keine Mülleimer, sondern eine Kompostiermaschine, die den Abfall zu einem Bodenersatzstoff verarbeitet und ihn an die Zuliefer-Bauernhöfe zurückgibt.
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